"Landschaft und Klima" war bereits in der aktuellen LEADER-Förderphase ein wichtiges Handlunsgfeld der Region Grafschaft Bentheim. Zukünftig sollen neben den Aspekten der Klimafolgenanpassung auch Aspekte des Umweltschutzes stärker berücksichtigt und das Themenefeld zu "Landschaft, Klima und Umwelt" erweitern werden.
Die folgenden Unterkategorien zeigen erste Möglichkeiten auf, in welche Richtung sich die LEADER-Region Grafschaft Bentheim in den kommenden Jahren in dem Themenfeld "Landschaft, Klima und Natur" entwickeln könnte. Prüfen Sie die Aussagen, sagen Sie uns Ihre Meinung und geben uns Hinweise, was zu ergänzen oder was Ihnen wichtig ist! Nutzen Sie dafür die Kommentarfunktion. Vielen Dank!
Hier finden Sie die bis Ende April eingereichten Kommentare:
Echte verkehrsabhängige Ampelschaltungen einführen. Fußgänger und Radfahrer erhalten grundsätzlich immer grün, ohne das sie einen Bedarfsknopf drücken müssen. In den Randstunden sind die Ampeln für PKW generell rot, für den Fußgängerverkehr und Radfahrerverkehr generell grün. Erst das Überfahren der Sensoren in der richtigen Geschwindigkeit sorgt für eine "grüne Welle" für Autos.
Ich wohne jetzt seit 10 Jahren in Emlichheim und was wirklich fehlt ist ein grenzübergreifender öffentlicher Verkehr. Zum Beispiel zusammen mit dem Qbuzz von Emlichheim zum Coevordener Bahnhof einen regelmäßigen Betrieb einführen.
Aus meiner eigenen Kindheit erinnere ich mich, wie wertvoll ein einzelner Baum oder eine Wiese, ein Weg werden kann, weil ich dort Platz und Zeit zum Spielen hatte. Solche Orte wieder für Kinder einzurichten, als "Naturerlebnisraum" kann ich mir als guten Beitrag zur Umwelterziehung vorstellen. Unter dem nachstehenden Link wird der Ansatz näher erläutert:
Östlich von Wilsum gibt es mehrere größere Baggerseen bzw. Sandabgrabungen, die sich mittlerweile auf Teilflächen zu interessanten naturkundlichen Beobachtungsorten für Naturfreunde und Vogelbeobachter entwickelt haben. In den letzten Jahren wurden dort vor allem interessante, teils seltene und gefährdete Vogelarten festgestellt (Brutvögel und Gastvögel: Uferschwalbe, Eisvogel, Haubentaucher, Flussregenpfeifer u.a. - Zwergschwan, Flussseeschwalbe, Fischadler, diverse Gänse-, Möwen- und Watvogelarten). Einige Bereiche haben ebenfalls zeitweise Bedeutung für Amphibien (Kreuzkröte), Libellen, Tagfalter usw.
Zumindest einer dieser Seen und sein Umfeld sollten vollständig für den Natur- und Artenschutz entwickelt und gestaltet werden und dauerhaft für eine ungestörte, vielfältige, möglichst ganzjährig attraktive Tier- und Pflanzenwelt gesichert sein. Um nachhaltige Naturerlebnisse zu ermöglichen und die Natur nicht zu stören, empfiehlt sich die Errichtung eines geschützt erreichbaren, größeren Beobachtungsturms, mit guter Übersicht auf den See, ggf. ergänzt um eine Beobachtungshütte und / oder einen kleinen Naturlehrpfad. (Ein Rundwanderweg wäre aus Naturschutzgründen sicher nicht sinnvoll, die Naturerlebnis-Angebote sollten sich auf einen kleineren Bereich beschränken.) Das Areal könnte zusätzlich als außerschulischer Lernort fungieren.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung und Notwendigkeit von Natur- und Artenschutz erscheint es sinnvoll, die vorhandenen Potenziale bei Wilsum zu nutzen. In Deutschland gibt es gute Beispiele dafür, dass sich Baggerseen und ähnliche Gewässer zu wertvollen Refugien für seltene und gefährdete Arten entwickelt haben und beliebte Plätze für erlebnisreiche Erholung geworden sind. Bei nachhaltigem Schutz des Areals, attraktiven Lebensräumen für Tiere und Pflanzen und störungsfreien Beobachtungsmöglichkeiten könnten sich Gäste aus der gesamten Grafschaft Bentheim, dem Emsland und vor allem auch den angrenzenden Niederlanden sowie darüber hinaus (Nordrhein-Westfalen usw.) zu einem Besuch veranlasst sehen.
Zu klären wäre, welcher See / welche Seen ggf. in Frage käme/n.
Vorbilder und positive Beispiele:
Links:
https://www.birdingplaces.eu/de/birdingplaces/netherlands/de-oelemars
http://www.biostation-muenster.org/
https://www.geolife.de/inhaltsverzeichnis/details/poi-2000023-8000-Beobachtungsturm_am_Suedufer_des_Duemmers.html
Da der Individualverkehr zu den größten CO2-Verursachern zählt, ist eine Kompensation durch Bäume direkt an Straßen besonders wirkungsvoll. Es sind ausreichend breite Pflanzstreifen anzulegen, die auch noch eine zusätzliche Unterpflanzung zulassen. Diese Unterpflanzungen binden die durch den Straßenverkehr entstehenden Stäube und den Abrieb durch Bremsen und Reifen. Durch die Beschattung der Straßen wird an heißen Tagen eine Abkühlung erreicht, da der Straßenkörper sich nicht mehr so stark aufheizen kann, was sich allgemein positiv auf das Klima auswirkt. Außerdem werden die Straßen vor Witterungsextremen geschützt. An Straßenabschnitten, an denen keine beidseitige Bepflanzung möglich ist, sollte eine einseitige Bepflanzung an der Süd- / Südwestseite vorgesehen werden.
In der Grafschaft Bentheim gibt es immer mehr verkehrsberuhigte Bereiche, gerade in den Neubaugebieten. Leider wird der Sinn dieser Straßen, eine Aufenthaltsfunktion statt einer Durchfahrtstraße zu bieten, nur selten erreicht. Durch den Bau von Parklets könnten Aufenthaltsflächen für die Anwohner errichtet werden. Sie können von Kindern oder den Erwachsenen genutzt werden, würden das Straßenbild verschönern und zur Verkehrsberuhigung beitragen. In vielen deutschen Städten wurde dies schon erfolgreich umgesetzt.
Welches Kind (und welcher Jugendliche) erkennt heute noch z.B. einen Kohlrabi? Oder wer weiß, wann und wie man Kartoffeln pflanzt? Wer kennt alte Hausmittel, z.B. gegen Mehltau bspw. an Rosen? Während die ältere Generation diese Fragen oft beantworten kann, kann die jüngere Generation sich körperlich besser einbringen (z.B. den Garten umgraben). Wenn man hier die Generationen zusammenführt, könnten viele Synergien entstehen (inkl. Ernte). Gleichzeitig würde man damit mehrere Punkte aus diesem Themenfeld abdecken, aber man kann es meiner Meinung nach auch mit anderen Themenfelder verknüpfen (z.B. demografischer Wandel / generationsbergreifende Wissensvermittlung / Gemeinschaftsplätze und Treffpunkte / regionale Produkte / Landwirtschaft (Ressourcen Kreislaufwirtschaft) / Inklusion.
(Dieses "Konzept" könnte nicht nur mit einem "Garten" funktionieren, sondern vielleicht auch mit einer "Werkstatt", in der junge Leute handwerkliche Kniffe von der älteren Generation lernt?)